Reduzierte Wasserverbrauch durch Schleifwasseraufbereitung
Mit der Anschaffung einer neuen Schleifanlage sollte zum einen eine hervorragende Schleifqualität sichergestellt werden. Zum anderen stellte sich die Frage, wie sich die Prozesse nachhaltig und kostenreduzierend noch weiter optimieren ließen. Das Glasschleifwasser sollte durch eine professionelle Wasseraufbereitungsanlage gereinigt und mittels Kreislaufführung wieder in den Prozess zurückgeführt werden. Denn eine Entsorgung des Schmutzwassers in den öffentlichen Kanal ist nicht zulässig.
Da TARDIS bereits seit über 10 Jahren Strom selbst erzeugt, war es selbstverständlich, die Schleifanlage und Schleifwasseraufbereitung über die hauseigenen Solaranlagen zu versorgen.
Zudem sollte die Abwärme des Kompressors als Raumheizung für den Produktionsbereich genutzt werden und somit den CO₂-Ausstoß nachhaltig reduzieren.
Seit 2005 produziert die TARDIS GmbH in Neuwied am Rhein eine Vielzahl an Produkten aus Einscheibensicherheitsglas (ESG). Dazu gehören Duschkabinen, Glasrückwände, Raumtrennsysteme und Fassaden, die passend auf jede Raumsituation abgestimmt sind. Nicht nur Individualität und Vielfalt wird bei TARDIS großgeschrieben, sondern auch Nachhaltigkeit. Durch gezielte Maßnahmen, wie Solarmodule auf dem Dach, kurze Transportwege, ein konsequentes Recycling-Management und gut durchdachte Wasserkreisläufe, spart das Unternehmen Jahr für Jahr mehr als 300t CO₂ ein.
Nachhaltige Wasseraufbereitung erkennen
Bei der Bearbeitung von Glas wird geschnitten, gebohrt, poliert und geschliffen. Dabei wird die Schleifmaschine mit großen Mengen an Kühlwasser versorgt. In Peakzeiten sind es häufig 10-20 Kubikmeter Frischwasser pro Stunde. Damit sich der Frischwasserverbrauch minimiert und folglich die Kosten reduzieren, empfahlen die Experten von EnviroFALK zum einen eine Reinwasserkreislaufanlage zur Versorgung der Waschmaschine um die bearbeiteten Scheiben fleckenfrei zu waschen und zum anderen eine Schleifwasseraufbereitung in Kreislaufführung.
„Neuentwickelte Glastypen und anspruchsvolle Spülprozesse stellen ein hohes Maß an verfahrenstechnischem Know-how an die Wasseraufbereitung“, so Christoph Gilles, Anwendungsberater für die Glas- und Solarindustrie bei EnviroFALK. „Die Frage, die uns bei jedem Projekt antreibt ist, wie sich der Wasserbedarf in Verbindung mit den hohen Qualitätsstandards sowohl nachhaltig als auch kostengünstig für den Anwendungsbereich nutzen lässt.“
Um die Wasserqualität zu optimieren und gleichzeitig die Betriebskosten bei TARDIS zu reduzieren, haben die Experten von EnviroFALK die Leistungsfähigkeit und Funktionsweise einer effektiven Senkung der Partikelfracht im Schleifwasserkreislauf eingehend analysiert. Bedingt durch die feinen Glaspartikel – kleiner als 5 μm – bedarf eine optimale Reinigung der Zugabe von Dosiermitteln. Die Glaspartikel fügen sich folglich zu größeren Einheiten zusammen und setzen sich schneller ab. Der dadurch entstehende Schlamm wird anschließend durch Absetzen und mit dem patentierten Filtersäcken EnviModex schnell und effektiv entwässert und mit nur sehr geringer Restfeuchte entsorgt.
Komplexität erfordert Lösungen
Die EnviroFALK Schleifwasseraufbereitung besticht durch eine spezielle Anlagenarchitektur, die die Strömung im Absetzbehälter beschleunigt. Dadurch reduziert sich das Zeitfenster des Absetzvorganges und minimiert den Bedarf an Dosiermitteln erheblich.
Christoph Gilles, Produkt Manager Bereich Glas-Industrie bei EnviroFALK: «Mit der Zugabe von geringen Mengen, speziell ausgewählten Dosiermitteln, können wir gezielt auf die chemischen Eigenschaften des Abwassers reagieren. Dabei ist es wichtig, die Dosiermengen exakt auf die jeweiligen Gegebenheiten vor Ort abzustimmen.“
Von der Schleifmaschine gelangt das Schmutzwasser mittels Pumpe und unter Zugabe der Dosiermittel in den Absetzbehälter. Die schnelle Reaktion der Dosiermittel im Schmutzwasser sorgt für eine sofortige Flockenbildung im Reaktionsbehälter. Folglich sedimentieren die Glaspartikel sehr rasch. Durch die von EnviroFALK speziell entwickelten und patentierten Filtersäcke, EnviModex, wird der Schlamm zügig und effektiv entwässert und kann mühelos entsorgt werden. Bei hohen Anforderungen an die Wasserqualität kann das Klarwasser über zusätzliche Filterstufen nachgereinigt werden, bevor es in den Produktionskreislauf zurückgeführt wird.
Damit Tardis die Schleifwasseraufbereitung eingehend testen konnten, wurde zunächst ein 6-wöchiger Probebetrieb vereinbart. „Wir wollten natürlich sicher gehen, dass die Anlage auch im 7-Tage Betrieb einwandfreie Ergebnisse liefert“, sagt Thomas Breuer-Löwenstein, geschäftsführender Gesellschafter und ergänzt: „Dieses Entgegenkommen hat uns noch einmal darin bekräftigt, dass wir mit EnviroFALK den richtigen Partner an Bord haben“. Nachdem die Schleifwasseraufbereitung den Test erfolgreich bestanden hatte, ging es nahtlos in den Regelbetrieb über.
Die überzeugende Erfolgsbilanz
Die EnviroFALK Schleifwasseraufbereitung besticht durch die hohe Reinigungsleistung bei optimaler Wasserqualität. Das aufbereitete Wasser wird kontinuierlich in den Bearbeitungsprozess wieder zurückgeführt. Dadurch haben sich die Betriebskosten in der Wasserbilanz bei TARDIS erheblich reduziert. Die vor Ort genau abgestimmte Dosiermittel-Kombination führt darüber hinaus zu einer weiteren Reduzierung der Chemikalien. Kostenintensive Dosiermittel-Überdosierungen sind damit Schnee von gestern.
Fazit
Thomas Breuer-Löwenstein
Geschäftsführender Gesellschafter bei TARDIS